Winterlinde Tilia Cordata      + 

Sommerlinde Tilia platyphyllos
Der 19 Baum im keltischen Jahreskreis (Zodia)            13 – 22.9 + 11 – 20.3

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Info

Höhe            25  bis 45 m
Lebensdauer        500 – 1000 Jahre
Vorkommen        Europa – in Wälder, Buchen- u. Eichenhainen, Felsenschluchten,
            aber auch als kultivierter Baum auf vielen Dorfplätzen und alten Höfen
Blütezeit        Juni bis Juli
Früchte         Nüsschen
Besonderheiten    Nektarhaltige Blätter und Blüten
med. Verwendung    Lindenblütenten,
    Wirkung:        schweißtreibend
    Anwendung:        Erkältungen und Reizhusten
    Notnahrung für die Bauern  ,  Blätter essbar

Interessant:        die Linde war der Göttin Freya geweiht. Die älteste Tanzlinde steht in Hessen und ist ca. 1130 Jahre alt    
Der Baum:
Die Linde ist eine dicht belaubte Schönheit, bis 35 m hoch und kann bis zu 1000 Jahre alt werden. Der zarte Duft der Lindenblüten wird seid der Antike hoch geschätzt und zur Heilung genutzt.
Früher wurden aus Lindenholz Kohlestifte gebrannt.
Bei uns sind nur zwei der weltweiten 400 Arten der Linde heimisch. Die Winterlinde Tilia Cordata   ist an ihrer kahlen Blattunterseite leicht zu erkennen, während die Sommerlinde Tila platyphyllos zart behaarte Blattunterseiten hat. Alle Pflanzenteile sind essbar und wurden immer gern benutzt.
Eine Linde vor dem Haus sollte nicht nur Schutz gewähren, sondern galt auch vor allen auch zur als Nahrungslieferant.
Historie und Glauben
Unsere Vorfahren glaubten fest an den Schutz dieser Bäume. Dazu war sie der Göttin Freya geweiht, die  als einer der Fruchtbarkeitsgöttin angesehen worden ist. Daher  hieß es, böse Geister können an ihnen nicht vorbei und auch vor Blitzen sei man geschützt. Wir finden  sie  heute noch an vielen Versammlungs- und Dorfplätzen.
In der Volksmedizin
Die Heilwirkungen aller Linden Arten sind identisch. Die Blüten besitzen eine Reihe wertvoller Inhaltsstoffe. Sie wirken schweißtreibend, ähnlich wie Holunderblüten und werden dementsprechend auch bei grippalen Infekten eingesetzt.
Anwendungen finden die Blüten auch bei der Behandlung von Bluthochdruck,  ( als  Tee ), bei Schlafstörungen, bei Stress- und Angststörungen und zur Beruhigung. Zusätzlich gilt sie als leicht schmerzlindernd. Holzkohle aus Lindenholz wirkt beruhigend auf dem Darm und wird zur Zahnpflege genutzt.
 
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In der Küche:
Die jungen noch zarten Blätter geben einen Salat den letzten Pfiff, aber sie sind auch eine milde Spinat Variante. Ebenso wurden sie getrocknet zu zerrieben dem Brotmehl beigefügt. Eine durchaus schmackhafte Veredelung für manchen verwöhnten Gaumen.
Die im Mai treibenden Blütenknospen werden gemeinsam mit den Blättern für Salate genutzt und eignen sich auch hervorragend zum Binden von Suppen und Saucen.
Die im Juni erscheinenden Blüten werden als interessante Geschmacksbereicherung  für Süßes genutzt. Ganz gleich ob Eis, Schokolade, Tee, Desserts oder Limonaden – sie bringen einen besonderen aromatischen Pfiff.

 

Auch der bekannte Lindenblütenhonig bekommt durch die Verwendung der Blüten seinen unvergleichlichen Geschmack .Aber auch zu pikanten Eierspeisen und Kräuterquark und Käsegerichten.  sind sie passend.Geröstet werden im Hochsommer die kleinen Samenkugeln. Genannt Nüsschen. Sie schmecken schockladenähnlich.
 Rezepte:
Lindenblättersalat
300 bis 400g     Lindenblätter -  Blüten oder/und Knospen können dabei sein
100 g        milden Weißkäse  oder Schafskäse
3-4 El        Walnussöl
1-2 Tl        weißer Essig ( Balsamico)
1/3 Tl        Rohrzucker
2    Tl        milden Senf
Blätter waschen, schleudern, klein schneiden. Käse würfeln und mischen. Die restlichen Zutaten zu einem Dressing mischen und den Salat damit anrichten.
Lindenblättergemüse
1         große Zwiebel schälen, würfeln
400g         Lindenblätter
3 El        Walnussöl
100 ml        Sahne
        etwas Wasser
        Salz Pfeffer Muskat und nach Geschmack Knoblauch
Die Zwiebel klein würfeln und leicht glasig im Walnussöl an schwitzen. Die Blätter waschen und tropfnass hinzufügen. Mit Sahne aufgießen. Ca. 5 min.  bei schwacher Hitze dünsten. Gelegendlich leicht umrühren und fehlende Flüssigkeit mit Wasser auffüllen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und weiter 3 min. köcheln lassen.
Die Garzeit und der Flüssigkeitsbedarf ist vom Alter der Blätter abhängig und variieren. Einfach zwischendurch probieren.
Lindenöl
Die im September reif werden kleinen Nüsschen ergeben ein wunderbares schmackhaftes Speiseöl. Für einen Liter Öl werden 6 bis 8 kg Früchte benötigt.  Kaltgepresst, in sterile dunkle Flaschen abgefüllt und kühl gelagert, hält sich das zironengelbe Öl ein gutes Jahr.
Lindenblütenfruchtgetränk
2 Hände voll Blätter und Blüten kurz aufkochen, abkühlen und über Nacht ziehen lassen. Abseihen, und mit dem Saft von 2 Zitronen und dem Rohrzucker abschmecken. Kalt servieren.
        Kleiner Tipp – mit  Zitronen- oder Vanilineis servieren.
    Der hergestellte Fruchttee eignet sich auch zur Geleeherstellung.

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